Wildes Campen: Was du wissen musst, bevor du draußen übernachtest
- Tobi, 32
- 14. Juni 2024
- 4 Min. Lesezeit

Wildes Campen – das bedeutet Freiheit pur. Die Möglichkeit, abseits der Zivilisation inmitten der Natur zu übernachten, ist für viele Outdoor-Enthusiasten ein Traum. Doch bevor du dein Zelt irgendwo in der Wildnis aufschlägst, gibt es einige Dinge zu beachten. Denn wildes Campen ist nicht überall erlaubt und erfordert eine gute Vorbereitung. In diesem Beitrag erfährst du, was du wissen musst, bevor du dich auf dein Abenteuer „Wildes Campen“ einlässt.
Was ist wildes Campen?
Wildes Campen bedeutet, außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen zu übernachten, oft in unberührter Natur, fernab von Dörfern und Städten. Dabei kann es sich um das Aufstellen eines Zeltes, das Schlafen im Biwaksack oder auch im Auto handeln. Der Reiz liegt in der absoluten Nähe zur Natur und dem Gefühl von Abenteuer und Unabhängigkeit. Doch es ist auch wichtig, sich an gewisse Regeln zu halten, um die Umwelt zu schützen und Ärger zu vermeiden.
Wo ist wildes Campen erlaubt?
Bevor du dein Zelt aufschlägst, solltest du dich darüber informieren, ob wildes Campen in der Region, in der du unterwegs bist, erlaubt ist. In vielen Ländern Europas ist wildes Campen streng reglementiert oder sogar verboten. Hier eine Übersicht, wie die Regelungen in einigen Ländern aussehen:
Deutschland: Wildes Campen ist in den meisten Bundesländern nicht erlaubt, besonders in Naturschutzgebieten und Nationalparks. Allerdings gibt es sogenannte „Trekkingplätze“, die speziell für Wanderer eingerichtet wurden, die abseits von Campingplätzen übernachten möchten. Biwakieren (das Schlafen ohne Zelt) ist hingegen in einigen Regionen toleriert, solange man sich respektvoll verhält.
Schweden: Schweden ist für sein „Jedermannsrecht“ bekannt, das es erlaubt, in der Natur zu campen, solange man sich respektvoll verhält und keinen Schaden anrichtet. Das bedeutet, dass du fast überall dein Zelt aufstellen kannst, solange du die Natur und das Eigentum anderer respektierst.
Norwegen: Ähnlich wie in Schweden gibt es in Norwegen das „Allemannsretten“, das es erlaubt, in der Natur zu übernachten. Du musst jedoch einen Abstand von mindestens 150 Metern zu Wohnhäusern einhalten und darfst nicht länger als zwei Nächte an derselben Stelle campen.
Frankreich: In Frankreich ist wildes Campen auf privatem Grundstück nur mit der Erlaubnis des Besitzers gestattet. In Nationalparks und Naturschutzgebieten ist es verboten. Außerhalb dieser Gebiete wird das Biwakieren (Übernachten im Freien ohne Zelt) für eine Nacht oft toleriert.
Schweiz: In der Schweiz ist wildes Campen in den meisten Kantonen verboten, besonders in Naturschutzgebieten und in den Alpen. Es gibt jedoch bestimmte Regionen, in denen Biwakieren erlaubt ist.
Es ist immer ratsam, sich vorab bei den örtlichen Behörden oder Tourismusbüros zu informieren, ob wildes Campen in der gewünschten Region erlaubt ist.
Vorbereitung auf das wilde Campen
Wildes Campen erfordert etwas mehr Vorbereitung als das Übernachten auf einem klassischen Campingplatz. Hier einige Tipps, wie du dich auf dein Abenteuer vorbereitest:
Ausrüstung:Die richtige Ausrüstung ist entscheidend für ein erfolgreiches Wildcamping-Abenteuer. Ein leichtes, kompaktes Zelt oder ein Biwaksack ist ideal, um flexibel zu bleiben und dein Lagerplatz einfach aufzubauen. Ein hochwertiger Schlafsack, der den Temperaturen der Region angepasst ist, sowie eine Isomatte, die vor der Kälte des Bodens schützt, sind unerlässlich.
Verpflegung:Da du in der Regel keine Infrastruktur wie Wasserquellen oder Geschäfte in der Nähe hast, solltest du genug Proviant und vor allem Wasser mitnehmen. Ein kleiner Campingkocher oder ein Hobo-Ofen sind ideal, um unterwegs warme Mahlzeiten zuzubereiten. Achte darauf, nur so viel mitzubringen, wie du wirklich benötigst, um dein Gepäck leicht zu halten.
Lagerplatz finden:Ein sicherer und geeigneter Lagerplatz ist das A und O beim wilden Campen. Suche nach einer ebenen Fläche, die windgeschützt ist und fernab von Flüssen oder Wasserläufen liegt, um das Risiko von Überschwemmungen zu vermeiden. Achte darauf, keine empfindlichen Pflanzen oder Tierlebensräume zu stören.
Wetter und Kleidung:Da du beim wilden Campen dem Wetter direkt ausgesetzt bist, ist es wichtig, die Wetterbedingungen genau zu kennen. Packe immer wetterfeste Kleidung ein, auch wenn das Wetter gut aussieht. Im Herbst oder Frühling können die Temperaturen nachts schnell sinken, und Regenkleidung ist oft unverzichtbar.
Navigation:Besonders wenn du in abgelegene Gegenden gehst, solltest du sicherstellen, dass du dich gut orientieren kannst. Eine Papierkarte und ein Kompass sind zuverlässige Hilfsmittel, da du in der Wildnis möglicherweise keinen Handyempfang hast.
Verhalten beim wilden Campen
Wildes Campen bringt eine große Verantwortung mit sich. Es ist wichtig, die Natur zu respektieren und so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Hier sind einige Verhaltensregeln, die du unbedingt beachten solltest:
Leave No Trace:Dieser Grundsatz besagt, dass du die Natur so hinterlassen solltest, wie du sie vorgefunden hast. Nimm deinen Müll immer mit und entsorge ihn fachgerecht, wenn du in die Zivilisation zurückkehrst. Vermeide es, Pflanzen zu beschädigen oder Wildtiere zu stören.
Feuer machen:Feuerstellen können in der Wildnis gefährlich sein, besonders in trockenen Regionen. Informiere dich, ob es erlaubt ist, ein Lagerfeuer zu machen, und benutze im besten Fall nur bestehende Feuerstellen. Ansonsten ist es ratsam, auf offenes Feuer zu verzichten und stattdessen einen Campingkocher zu verwenden.
Wasserquellen schützen:Wenn du in der Nähe von Seen, Flüssen oder Bächen campst, achte darauf, keinen Müll oder Abfall ins Wasser zu werfen. Nutze biologisch abbaubare Seife und halte einen respektvollen Abstand zu Wasserquellen, um die Natur nicht zu beeinträchtigen.
Ruhe bewahren:Einer der Hauptgründe, warum Menschen in der Wildnis campen, ist die Ruhe und Stille. Respektiere die Umgebung und die Tiere, die in der Nähe leben, indem du Lärm minimierst. Auch andere Wanderer oder Camper in der Umgebung werden es dir danken.
Vorteile des wilden Campens
Wildes Campen bietet viele Vorteile, die man auf einem herkömmlichen Campingplatz oft nicht findet:
Freiheit und Unabhängigkeit: Du bist nicht an bestimmte Zeiten oder Regeln gebunden und kannst selbst bestimmen, wo und wann du dein Lager aufschlägst.
Nähe zur Natur: Es gibt kaum ein intensiveres Naturerlebnis, als unter freiem Himmel inmitten der Wildnis zu schlafen.
Abenteuer und Entdeckungen: Wildes Campen bringt oft unerwartete Abenteuer mit sich. Du entdeckst abgelegene Orte, die du sonst vielleicht nie gefunden hättest.
Fazit
Wildes Campen ist eine wunderbare Möglichkeit, der Zivilisation zu entfliehen und die Natur auf eine ganz neue Weise zu erleben. Mit der richtigen Vorbereitung und dem nötigen Respekt vor der Umwelt kannst du unvergessliche Nächte unter freiem Himmel verbringen. Achte darauf, die geltenden Regeln zu kennen, plane dein Abenteuer sorgfältig und hinterlasse die Natur so, wie du sie vorgefunden hast. Dann steht deinem Outdoor-Abenteuer nichts mehr im Weg!