Bikepacking für Anfänger: So planst du deine erste Mehrtages-Radtour
- Tobi, 32
- 26. Apr. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Bikepacking für Anfänger: So planst du deine erste Mehrtages-Radtour
Bikepacking – die perfekte Kombination aus Abenteuer, Natur und Selbstständigkeit. Es handelt sich um eine moderne Variante des klassischen Radtourismus, bei der du mit leichtem Gepäck über mehrere Tage oder sogar Wochen unterwegs bist und dabei Strecken erkundest, die du sonst vielleicht nicht so einfach erreichen würdest. Für Anfänger kann die Planung der ersten Bikepacking-Tour etwas überwältigend erscheinen, aber mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Tipps kannst du dieses Abenteuer mit Leichtigkeit angehen. In diesem Beitrag führen wir dich Schritt für Schritt durch die Planung deiner ersten Mehrtages-Radtour.
Was ist Bikepacking überhaupt?
Beim Bikepacking handelt es sich um eine Form des Fahrradreisens, bei der das Hauptaugenmerk auf Flexibilität und Leichtigkeit liegt. Im Gegensatz zu klassischen Fahrradtouren, bei denen oft Anhänger oder schwere Gepäcktaschen verwendet werden, setzt man beim Bikepacking auf ultraleichte Ausrüstung, die direkt am Fahrrad befestigt wird. Das Ziel: möglichst unabhängig und agil sein, um auch abgelegene Wege und Pfade befahren zu können. Dabei ist es egal, ob du auf Asphaltstraßen, Schotterwegen oder Mountainbike-Trails unterwegs bist – Bikepacking passt sich deiner Route an.
Die richtige Ausrüstung für deine erste Tour
Bevor du deine erste Bikepacking-Tour startest, solltest du sicherstellen, dass du die richtige Ausrüstung dabei hast. Eine gute Planung ist hier entscheidend, um das Abenteuer wirklich genießen zu können.
Das Fahrrad:Für deine erste Tour muss es kein teures High-End-Bike sein, aber es sollte zuverlässig und komfortabel sein. Ein Gravel-Bike, Mountainbike oder ein robuster Tourer sind ideal, um sowohl auf befestigten als auch auf unbefestigten Wegen gut voranzukommen. Stelle sicher, dass dein Fahrrad in gutem Zustand ist: Überprüfe die Bremsen, Reifen und Schaltung vor der Tour gründlich.
Gepäcktaschen:Der Vorteil beim Bikepacking ist die Verwendung von speziellen, ultraleichten Taschen, die direkt am Fahrrad befestigt werden. Die wichtigsten Taschenarten sind:
Rahmentasche: Diese wird im Dreieck des Fahrradrahmens befestigt und eignet sich für schwerere Gegenstände wie Werkzeuge oder Proviant.
Lenkertasche: Hier kannst du Schlafsack oder Isomatte verstauen. Die Tasche sollte gut fixiert sein, um das Lenkverhalten nicht zu beeinträchtigen.
Satteltasche: Sie bietet Platz für Kleidung und andere Dinge, die du unterwegs brauchst. Achte darauf, dass sie nicht zu schwer beladen wird, um dein Fahrrad stabil zu halten. Je nach Dauer der Tour und Wetterbedingungen kannst du die Taschen individuell packen und anpassen.
Leichte Ausrüstung:Da es beim Bikepacking um Leichtigkeit geht, solltest du darauf achten, nur das Nötigste mitzunehmen. Hier eine kurze Packliste für eine Mehrtages-Tour:
Leichtes Zelt oder Biwaksack
Schlafsack und Isomatte
Kocher und leichtes Kochgeschirr
Kleidung zum Wechseln (im Schichtensystem)
Werkzeug und Ersatzteile (Schlauch, Flickzeug, Multitool)
Snacks und Trinkflasche(n)
Navigation:Für deine erste Tour ist es sinnvoll, eine Route im Voraus zu planen. Apps wie Komoot, Strava oder Google Maps bieten dir die Möglichkeit, detaillierte Karten und Streckenverläufe zu erstellen. Lade die Karten offline auf dein Smartphone oder nutze ein GPS-Gerät, um dich auch ohne Internetverbindung orientieren zu können.
Die Route planen – So geht’s
Die Planung der Route ist entscheidend für eine erfolgreiche Bikepacking-Tour. Hier sind einige Punkte, die du bei der Auswahl der Strecke beachten solltest:
Wähle eine passende Distanz:Wenn du noch keine Erfahrung mit längeren Radtouren hast, starte mit einer kürzeren Strecke. Plane für den Anfang etwa 50–80 Kilometer pro Tag, je nach Terrain. Es ist besser, die Distanz an deine Kondition anzupassen und lieber etwas mehr Zeit für Pausen und Erkundungen einzuplanen.
Berücksichtige das Gelände:Ein flacher Asphaltweg ist einfacher zu fahren als eine steile Bergstraße oder ein unbefestigter Trail. Überlege dir im Vorfeld, ob du eher auf befestigten Straßen oder abseits der Zivilisation unterwegs sein möchtest, und plane entsprechend.
Übernachtungsmöglichkeiten:Bikepacking bietet dir die Möglichkeit, flexibel zu sein. Du kannst wild campen, wenn es erlaubt ist, oder auf Campingplätzen und in Hostels übernachten. Informiere dich im Vorfeld, wo du deine Nächte verbringen kannst, und ob du Reservierungen benötigst.
Wetter und Jahreszeit:Das Wetter spielt beim Bikepacking eine große Rolle. Im Sommer sind die Tage lang und du hast mehr Zeit, um Strecke zu machen. Im Frühling oder Herbst solltest du jedoch kürzere Tage und potenziell wechselhafte Wetterbedingungen berücksichtigen. Regenkleidung ist in diesen Monaten unerlässlich.
Verpflegung unterwegs
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Bikepacking ist die Verpflegung. Da du nicht immer die Möglichkeit hast, an Supermärkten oder Restaurants vorbeizukommen, solltest du genügend Proviant dabei haben. Für eine Mehrtages-Tour sind energiereiche Snacks wie Nüsse, Müsliriegel oder Trockenfrüchte ideal. Auch Fertiggerichte, die du mit heißem Wasser zubereiten kannst, sind praktisch und leicht.
Vergiss nicht, ausreichend Wasser mitzuführen, besonders wenn du in entlegene Gegenden fährst. Eine Trinkflasche mit einem Fassungsvermögen von mindestens einem Liter ist ein Muss. In vielen Ländern gibt es Wasserfilter oder Tabletten, um Trinkwasser aus Bächen oder Flüssen zu filtern.
Tipps für Anfänger
Damit deine erste Bikepacking-Tour ein voller Erfolg wird, haben wir hier noch einige praktische Tipps für dich:
Teste deine Ausrüstung vorher:Mache eine oder zwei Tagesausflüge mit voller Ausrüstung, bevor du dich auf eine mehrtägige Tour begibst. So kannst du testen, wie sich das Gewicht am Fahrrad anfühlt und ob du alles Nötige dabei hast.
Pace dich selbst:Übernimm dich nicht am ersten Tag. Es ist wichtig, dass du deine Kräfte über mehrere Tage hinweg gut einteilst. Nimm dir regelmäßig Pausen und achte darauf, genügend zu trinken.
Plane Pausentage ein:Besonders bei längeren Touren ist es wichtig, auch mal einen Tag zu ruhen. Plane entspanntere Tage ein, an denen du weniger Strecke machst oder einen Ort länger erkundest.
Bleibe flexibel:Auch wenn du eine Route im Voraus geplant hast, ist Flexibilität der Schlüssel beim Bikepacking. Sei bereit, deine Route anzupassen, wenn das Wetter nicht mitspielt oder du dich erschöpft fühlst.
Fazit
Bikepacking ist eine fantastische Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und dabei sportlich aktiv zu sein. Mit der richtigen Planung und Ausrüstung wird deine erste Mehrtages-Radtour garantiert ein unvergessliches Erlebnis. Nimm dir Zeit, die perfekte Route zu finden, packe leicht und bleib flexibel – so wird dein Bikepacking-Abenteuer zu einem Highlight.
Also, worauf wartest du? Schnapp dir dein Rad und ab ins Abenteuer!